Sunday, 27 October 2013

Australia's identity crisis No 2

Die Geschichte geht weiter.

Am naechsten Tag werde ich nochmal angerufen - mein identity proof wurde abgeleht, deswegen koennen meine im Nachhinein eingereichten Dokumente nicht mehr beruecksichtigt werden. Die 30-minuetige Diskussion mit der Dame am Telefon dreht sich nur um "so sind nun mal unsere procedures", ich muss nochmal hingehen, vielleicht akzeptieren sie meinen identity proof, wenn ich den Brief von der Krankenversicherung mitbringe. Die Antworten waren manchmal so entsetzlich doof, dass ich mich Frage, ob die Telefonisten dort so ein strenges "sag das" vorgelegt bekommen, dass sie selbst nicht mehr denken.
Nach einer laengeren Diskussion hat die Tante am Telefon dann zugegeben, dass eigentlich das einzige, was sie akzeptieren, utility Rechnungen sind, ich also warten muss, bis ich eine Rechnung von dem Stromlieferanten habe, wo mein Name draufsteht. Alles andere entspricht nicht den legal requirements (ich frage mich schoen langsam, ob alle anderen Banken in Australien dann illegal agieren?).

Das war es aber noch nicht. Am naechsten Tag komme ich nach Hause, liegt ein Brief von eben dieser Bank in meinem Briefkasten (jawohl, zugestellt an die Adresse, die ich nach ihren procedures nicht nachweisen kann). "welcome to RAMS.." (ups, jetzt hab ich doch den Namen von der Bank verraten...). "You just have to complete your identity verification which you can do online with the following documents ... 'international passport'.." Schwachsinn. Wie ON EARTH soll denn auf einem internationalen Passwort die australische residential address nachweisbar sein??
Ich, mittlerweile schon ausserordentlich amuesiert, rufe also nochmal das call center von RAMS an, frage hoeflich nach der Dame, mit der ich am Tag davor (und davor) schon gesprochen habe; sie ist tatsaechlich dort, ich werde zu ihr durchgestellt. Sie glaubt, sie hat noch ihre Kollegin am Telefon und sagt "Was she angry?". Ich bin innerlich fast zerplatzt vor lachen, habe ihr aber versichert, dass ich nicht grantig sondern nur amuesiert bin. Sie hat das gekonnt uebergangen. Also frage ich, wie denn das sein kann, dass ich einen Brief an eine Adresse bekomme, die mir die Bank so ja nicht glaubt und ob ich mit diesem (ihrem eigenen!) Brief in den Haenden meine Adresse nachweisen kann.

Die Antwort: Nein. Sie koennen nur Schriftstuecke von oeffentlichen Organisationen und Energieunternehmen akzeptieren.

HAHAHAHAHA.
Nationalfeiertag am Sunshine Coast!


Hooroo,
Ami

Und P.S.: Warum heisst das auf deutsch eigentlich "Krankenversicherung" und auf englisch "Gesundheitsversicherung" (health insurance)???

Wednesday, 23 October 2013

Australia's identity crisis

Habe ich schon mal erwaehnt wie lustig es ist, in Australien seine ID zu beweisen?

Wer denkt: das kann ja nicht so schwierig sein, du hast ja wohl deinen Pass! - weit gefehlt. Ich weiss nun ja mittlerweile, dass hier ein einziges Dokument NIE reicht. Prinzipiell musst du immer 100 Punkte erreichen, und verschiedene Dokumente bringen dir verschiedene Punkte. Zum Beispiel so:

Drivers Licence: 40 points
Passport: 40 points
birth certificate: 30 points
other photo ID: 30 points
current wage advice: 20 points
motor vehicle registration certificate: 10 points
bank statement: 10 points
electricity account: 10 points
telephone account: 10 points

oder so aehnlich.

Nun habe ich ja immerhin nicht mehr das Problem, dass ich diese ganzen Sachen nicht habe. Diese lustige Erfahrung hatte ich schon vor einem Jahr, wo noch dazu der australische Pass mehr als ein auslaendischer Pass gegolten hat. Haha! Versuche dann mal, die Punkte zusammenbekommen, wenn du eine Telefonrechnung brauchst damit du einen bank account aufmachen kannst und umgekehrt..

Wie gesagt, ich bin das ja schon gewohnt. Aber heute hatte ich wieder ein lustiges Beispiel. Zwecks Zinsenoptimierung habe ich mal wieder einen neuen savings account aufgemacht (ich habe ja noch nicht genug Konten, wie ich schon einmal festgestellt habe). Nachdem ich mein identity proof form bei einer Bankfiliale eingereicht hatte, bekam ich heute einen Anruf, dass mein identity proof abgelehnt wurde.
To keep a long story short: Auf meinen Dokumenten ist nirgends meine Wohnadresse ersichtlich (ich sollte mal bei den oesterreichischen Behoerden nachfragen, ob sie nicht nachtraeglich eine auslaendische Adresse in den Fuehrerschein eintragen koennen).
Ich dachte, das laesst sich ja wohl leicht loesen und schlage vor: "I send you a copy of my rental agreement."
Tja, denkste. Geht nicht. Das ist in ihren procedures so nicht vorgesehen. Und natuerlich bekomme ich meine Lieblingsantwort: "We have to make sure that we comply with our procedures." Was sich fuer mich immer anhoert wie "Computer says no..." (und denken nicht erlaubt ist).
Die Begruendung ist: "We need something posted to you from an Australian business." Ach ja. Und die real estate agency ueber die ich die Wohnung miete ist kein australisches Business? Lustig war auch ihr Vorschlag: "Maybe you can get your electricity provider to send a letter to you?". Ja, sicher. :)

Wie auch immer, ich habe einen Brief von der Krankenversicherung bekommen, der sollte (hoffentlich) reichen. Mal sehen. 

Woran mich das erinnert? An Asterix erobert Rom


Da lobe ich mir doch den oesterreischen Meldezettel! ;)

Hooroo,
Ami

Sunday, 6 October 2013

Präzise Zeitangaben...

Weil gerade mal wieder in den Nachrichten gehört: "Wer sich das gesamte Interview anschauen will, kann das online machen" mit der Zeitangabe "a bit later".

Das ist very Australian. Andere an Präzision kaum zu übertreffende Zeit(Orts)angaben sind

  • It shouldn't be too long
  • Not far
  • Not long
  • Won't be a minute
Und auch ähnlich: not wrong.


Am richtigen Treffpunkt zur richtigen Zeit sein? Too easy...
Not too far, not too bad :)