Saturday, 26 April 2014

Rhyming Slang.. oder Zitis Alptraum :)

Ich habe ja schon einmal anklingen lassen, dass die Australier gerne reimen. Dieser "Rhyming Slang" ist generell als typisch australisch bekannt. Die Ziti hätte ihre wahre Freude daran.

Ein paar highlights hier - gemeinsam mit der Übersetzung auf deutsch, weil's so lustig klingt :).

Schon mal erwähnt:

Lass uns den Frosch und die Kröte schlagen!
Let's hit the frog and toad.
frog and toad = road.

Aufgepasst auf die Joe Blakes!
Watch out for the Joe Blakes.
Joe Blakes = snakes

Und ein paar weitere Gustostückerl:
Holst du mal den Hund und den Knochen?
Can you get the dog and bone?
dog and bone = phone

Ich könnte wirklich eine Abwasch gebrauchen!
I could really do with a kitchen sink!
kitchen sink = drink

Hast du eine neue Tasche mit Früchten?
Do you have a new bag of fruit?
bag of fruit = suit

Und Ayrton Senna kann auch ein 10-Dollar-Schein sein..

Was tut sich sonst hier? Viel zu singen - das Chorprogramm für dieses Jahr ist (nicht überraschend) relativ anspruchsvoll und inkludiert eine CD-Aufnahme und Konzerttour im Oktober; letzten Freitag haben wir das sensationelle Richard Toensing Responsoria Book 2 gesungen. Graeme (unser Chorleiter) hat die Vorführung als "ravishingly beautiful" bezeichnet und eine Dame, die sich sicherlich mit Chormusik auskennt (Graeme kennt sie, aber ich hab keine Ahnung von dem who is who in Brisbanes Musikszene) kam nach dem Konzert zu uns und hat sich bedankt - später hat sie sich bei Graeme entschuldigt: sie wollte sich bei uns bedanken, sie hat aber keine Worte dafür gefunden wie schön es war :). Leider leider gibt es keine Aufnahme.. aber auf der website von unserem Chor werde ich namentlich erwähnt :), ist doch auch schon was :).
Am 4. Mai ist dann als Kontrastprogramn Carl Philipp Emanuel Bach dran...

Oh da wäre ich jetzt gerne - North Stradbroke Island. So viel schee.

Hooroo, Ami

Wednesday, 9 April 2014

Die kulinarischen Vor- und Nachteile. A naughty Australian dessert

Altbekanntes Geleier (vorübergehender) Expats ist ja, was einem in dem fernen Land denn alles so fehlt. Wenn man dann noch dazu (meistens) gerne kocht, ist es umso schlimmer, weil das Kochen so mancher heimischen Speisen unmöglich gemacht wird. Meine (derzeitige) Hitliste der nichtvorhandenen Produkte: der oftmals erwähnte Topfen (wobei ich den unlängst auf einer Biobauernseite sogar wo entdeckt habe), der Kipferlteig, der so lustig aufspringt, Strudelteig (jaja, ich weiß, selberziehen ist ja auch möglich), Noggi-Eier (das zweite Jahr in Folge Ostern ohne Noggi-Eier!) und Vogerlsalat.
Man soll sich aber doch immer auf das Positive konzentrieren, es gibt ja dann auch wieder hier Sachen, die es zu Hause nicht (so gut) gibt. Zum Beispiel Prawns. Garnelen. Die sind hier einfach am Besten. Kommt ja nicht von ungefähr, dass unlängst Künstler Australien mit Garnelen dargestellt haben, siehe hier. Ich war ja eigentlich nie ein großer Meeresfrüchte-Fan (außgenommen die von Guylian natürlich..), aber hier habe ich sogar schon Austern gegessen und für gut befunden. Trivia am Rande: Einer der Orte, in denen Rob aufgewachsen ist, ist bekannt für Austern - Coffin Bay (ihm schmecken sie aber trotzdem nicht).
Zurück zum Wesentlichen. Was lernt man denn sonst noch so kennen?  Die Australier sind ja gar nicht so schlechte Köche und vor allem die eine oder andere Nachspeise mundet durchaus. Zum Beispiel der Sticky Date Pudding. Der mag zwar ursprünglich englisch sein, schmeckt aber dennoch erstaunlich gut.

Um auch andere in den Genuss kommen zu lassen, hier das Rezept (leicht abgewandelt von My Kitchen Rules - eine entsetzliche Kochshow. Entsetzlich weil ich sie immer anschauen muss..):

200 g entsteinte Datteln
310 ml kochendes Wasser
1 TL Natron
50 g Butter
70 g Zucker
2 Eier
150 g Mehl
30 g grob gehackte Nüsse (geröstet, wenn gewünscht)

Die Menge reicht für ca. 6 kleine Auflaufförmchen; und so geht's:

Auflaufförmchen am Boden mit Backpapier auskleiden, Ränder buttern - dann springen die fertigen Puddings nur so raus.

Datteln und Natron mit Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Im Mixer mixen. Butter und Zucker dazu mixen (Mein Babymixer ist zu klein, also hab ich die Butter mit Zucker in der Mikrowelle geschmolzen und dann dazugerührt, geht genauso). Eidotter und Mehl unterrühren; Schnee schlagen und unterheben. In die Auflaufförmchen füllen.
Bei 160 Grad ca. 25-30 Minuten backen.

Dazu gehört original eine Butterscotch Sauce. Ich war mit den Original-Mengenangaben für die Sauce nicht so ganz zufrieden, würde also nächstes Mal ein anderes Rezept probieren, zum Beispiel dieses hier. Eine Schokoladesauce könnte aber auch passen.

Der Pudding schmeckt übrigens warm oder kalt. Und zwar saugeil, eigentlich.



Hooroo,
Ami

Saturday, 5 April 2014

Das Gras und was zum Schmunzeln

Prinzipiell wächst hier das Gras ja langsamer, wie ich schon vor einiger Zeit festgestellt habe. Wenn es hier aber regnet (was es bis inklusive letztes Wochenende) zu genüge getan hat (dringend notwendig - es hat hier heuer nicht so viel geregnet im Sommer und die wet season ist eigentlich schon sehr am zu Ende gehen), schießt hier alles nur so in die Höhe.


Und nun zum Schmunzeln. Ich lese gerade "Nudge" von Thaler & Sunstein und sie liefern ein so wunderbares Beispiel für zwei "Systeme" in unserem Hirn - das automatische, das einfach reagiert und nicht viel nachdenkt und das reflexive (der 'homunculus' in uns) - das eigentliche rationale Denken (der homo oeconomicus in uns). Das folgende Beispiel erklärt wie ein Bias wegen Representativität passiert - also wenn das autmatische System sagt, dass etwas nicht zusammenpasst. Aber lest doch selbst:

The most famous demonstration of such biases involves the case of a hypothetical woman named Linda. In this experiment, subjects were told the following: 'Linda is thirty-one years old, single, outspoken, deeply concerned with issues of discrimination and social justice and also participated in antinuclear demonstrations.' Then people were asked to rank, in order of the probability of their occurrence, eight possible futures for Linda. The two crucial answers were 'bank teller' and 'bank teller and active in the feminist movement'. Most people said that Linda was less likely to be a bank teller than to be a bank teller and active in the feminist movement.
This is an obvious logical mistake. It is, of course, not logically possible for any two events to be more likely than one of them alone. It just has to be the case that Linda is more likely to be a bank teller than a feminist bank teller, because all feminist bank tellers are bank tellers. The error stems from the use of the representativeness heuristic: Linda's description seems to match 'bank teller and active in the feminist movement' far batter than 'bank teller'. As Stephan Jay Gould (1991) once observed, 'I know [the right answer], yet a little homunculus in my head continues to jump up and down, shouting at me - "But she can't just be a bank teller; read the description!"

Das Bild des auf und ab hüpfenden homunculus hab ich fast so lustig gefunden wie die Seite in Bill Bryson's "Down under", die nur Stefan und ich zum am Boden kugeln lustig finden. :)

Hooroo,
Ami

P.S.: Mein homonculus  hüpft noch immer...